Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Donnerstag, 6. August 2009

Die Löschflugzeuge fliegen noch pausenlos







Die Löschflugzeuge waren auch heute wieder von Sonnenaufgang bis jetzt im Dauereinsatz. Das Wasser wird aus den großen Bananentanks im Bereich Leuchturm Salemera auf der Ostseite geholt und in die Berge oberhalb von Tirimaga geflogen. Eingesetzt sind drei Bell-, zwei Puma- und drei russische Kamov Ka-32 T Hubschrauber sowie ein Canadair Löschflugzeug das vom Flugplatz Mazo aus operiert. Die Kamov Hubschrauber sind mit einem Doppelhauptrotor ausgerüstet und können bis zu 6000 kg Nutzlast transportieren. Sie können also wesentlich größere Wassermengen als die restlichen Hubschrauber transportieren. Rauch ist von der Ostseite nicht auszumachen, wahrscheinlich werden Glutnester in den Barrancos gelöscht. Gestern wurde auch in Tigalate das umgestürzte Löschfahrzeug von einem Kran geborgen. Bei diesem Unfall am Dienstag gab es mehrere Verletzte.

Mittwoch, 5. August 2009

Brandbilanz La Palma

Noch klimmen einzelne Glutnester die jetzt nach und nach gelöscht werden müssen. Insgesamt aber ist der Brand nach dramatischen Tagen gelöscht. Vernichtet wurden rd. 2700 ha Wald- und Buschland, 40 Wohngebäude, eine noch nicht bezifferte Anzahl von Fahrzeugen, mehrere hundert Nutz- und Haustiere, die Strom- und Telefonverbindungen im Südteil der Insel. Laut Cabildo mussten 4000 Bewohner evakuiert werden, die nun meist wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten. Es gab zum Glück keine direkten Todesfälle aber eine größere Anzahl von Verletzten, die im Inselhospital und in der eingerichteten Notambulanz in der Militärkaserne in Los Cancajos behandelt wurden. Eingesetzt waren über 1000 Lösch- und Hilfskräfte, auch von den Nachbarinseln und aus Festlandspanien. Einen großen Anteil beim Stoppen des Brandes hatten die 8 Hubschrauber und 2 Löschflugzeuge, die unwegsame Barrancos mit ihrer Wasserlast bombadieren konnten. Die auswärtigen Kräfte werden nun so langsam abgezogen und kehren in ihre Standorte zurück. Als Soforthilfe erhalten Betroffene für den Totalverlust ihres Hauses von der kanarischen bzw. palmerischen Regierung bis zu 12.000 Euro. Über die Brandursache wird noch spekuliert. Es könnte Brandstiftung oder auch fahrlässiger Umgang mit Feuerwerkskörpern gewesen sein. Eine genaue Untersuchung wurde angeordnet. Mir steckt der Schock noch in den Gliedern, obwohl ich in den letzten 12 Jahren hier auf La Palma so manches Feuer miterleben musste. So nahe wie jetzt war es noch nie und man macht sich dann schon so seine Gedanken, wenn man miterlebt hat wie in Minuten Bewohner von Fuencaliente ihr Hab und Gut verloren haben. Hier habe ich noch ein Video gefunden das die dramatischen Tage Revue passieren lässt http://www.youtube.com/watch?v=BMeRAbYDykE&feature=fvw

Dienstag, 4. August 2009

Nichts neues an der Feuerfront



Seit Sonnenaufgang fliegen nun wieder die Löschflugzeuge. Die Nacht war ruhig, mit etwas Regen und kaum Wind. Von San Pedro auf der Ostseite aus, ist durch die tiefhängende Wolkendecke zur Zeit keine Sicht in die Berge möglich. In der Nacht kamen mit der Fred Olsen Fähre neue Löschmannschaften, diesmal aus Sevilla über Teneriffa, an. Sie lösen einen Teil der erschöpften Löschtrupps vor Ort ab. Untergebracht ist ein Großteil der Feuerwehrleute in den Hotels von Los Cancajos. Gefunden habe ich eine interessante Satellitenaufnahme vom vergangenen Sonntag, die die Rauchentwicklung aus dem Weltall zeigt.

Montag, 3. August 2009

Die Helden von La Palma











Es ist geschafft. Das Feuer ist unter Kontrolle. Jetzt gibt es noch einen Brandherd in den Bergen bei Mazo, abseits bewohnter Gebiete. Wenn alles klappt ist bis Dienstagabend das Feuer gelöscht. Nur durch den beherzten und teilweise mutigen Einsatz Aller, besonders der Feuerwehrleute und Löschflugzeuge aus Teneriffa, La Gomera, El Hierro, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, aus Festlandspanien und natürlich den palmerischen Löschmannschaften ist es zu verdanken, daß der Schaden nicht noch größer ausgefallen ist. Alles, auch der gesamte Nachschub, lief reibungslos. Erwähnung verdient auch die Hilfsbereitschaft der Palmeros. Ob Unterkünfte, Speis und Trank oder technische Gerätschaften. Alles wurde selbstlos und selbstverständlich zur Verfügung gestellt. Eben typisch palmerisch. Über den genauen Schaden und die mögliche Ursache wird man in den nächsten Tagen zu reden haben..

Die Lage hat sich entspannt

Aufatmen nach dramatischen Tagen. Durch den Wetterwechsel mit jetzt wieder normalen Temperaturen, höherer Luftfeuchtigkeit und Nordostwind hat sich die Feuerlage wesentlich entspannt. Zur Zeit brennt es nur noch in höheren Lagen ab 800 m. Pausenlos fliegen ab Sonnenaufgang die Löschflugzeuge und Helikopter um den Brand vielleicht heute noch unter Kontrolle bringen zu können. Behindert werden die Flugzeuge allerdings von tiefhängenden Passatwolken auf der Ostseite. Die nachrückenden Löschmannschaften am Boden versuchen die noch bestehenden Brandnester zu löschen. Bedroht ist zur Stunde nur noch der kleine Ortsteil Tirimaga von Mazo auf 800 m Höhe. Sollte der Wind nicht doch noch auffrischen oder seine Richtung ändern, hofft man den Weiler schützen zu können. Die aktuellen Wetterdaten um 13.°° Uhr -Temp. 21.1° - 63% Luftfeuchte und 11,2 km/h NO Wind

Sonntag, 2. August 2009

Der Wind hat gedreht


Seit etwa 17.°° Uhr kommt Nordostwind auf. Mazo kann aufatmen. Das Feuer wird nun nicht mehr vom Wind Richtung Meer, also in bewohnte Gebiete getrieben, sondern Richtung Westen. Das könnte allerdings bedeuten, daß sich in der Nacht eine neue Feuerfront in den Bergen von El Paso auftut. Nach Sonnenuntergang ist es nicht mehr möglich aus der Luft die Brände zu bekämpfen. In der nächsten Stunde wird der spanische Regierungschef Zapatero auf La Palma erwarten. Ob es sich nur um einen Kondolenzbesuch handelt oder ob er weitere Hilfe mitbringt oder verspricht, wird sich zeigen. Mit dem Nordostwind sind inzwischen die üblichen Passatwolken auf der Ostseite aufgezogen, so daß von meinem Standort die Sicht auf den Brandherd versperrt ist. Hier habe ich noch Videos vom gestrigen Tag in Fuencaliente gefunden http://www.youtube.com/watch?v=Ssumqa2D0Q8 und http://www.youtube.com/user/libertaddigitaltv

Gefahr für Tigalate und Montes de Luna




Nachdem für Fuencaliente im Süden und El Paso im Westen vorläufig Entwarnung gegeben wurde, besteht höchste Gefahr für die Mazo Ortsteile Tigalate und Montes de Luna. Die Feuerfront hat bereits besiedelte Gebiete erreicht. Angeblich sollen bereits erste Wohnhäuser den Flammen zum Opfer gefallen sein. Die Löschkräfte sind voll im Einsatz. Im Minutentakt fliegen Löschflugzeuge und Helikopter Wasser in die Berge. Mit der Schnellfähre Fred Olsen, die heute in der Nacht und auch am Tage mehrmals La Palma ansteuerte, werden weitere Kräfte und Material von den Nachbarinseln hierher geschafft. Es kamen um die Mittagszeit sieben Sattelschlepper mit Schlauch und Wasserbeckenmaterial aus Teneriffa hier an. Zwischenlager ist der alte Flugplatz in Brena Alta. Von hier wird es dann weiter Richtung Mazo transportiert. Die Temperatur beträgt im Moment in Brena Alta 27,8°, 49% Luftfeuchte und Wind aus Süden mit 5,8 km/h. Nach der Richtung der Rauchfahne bläst in 2 - 3000 m Höhe der Wind allerdings aus Westen. Die Fotos zeigen die momentane Situation.

Brand weitet sich aus


Die Rauchsäule in den Bergen über Mazo weitet sich bedrohlich aus. Wenn ich von dem Umfang der Rauchsäule auf das Feuer am Boden schließe, hat sich die Feuerfront weiter nach Norden erweitert. Interessant ist auch ein Blick in die Webcam http://reinekecam.dyndns.info/ die einen Blick auf die Aktivitäten auf dem Flugplatz Mazo von dem die Löschflugzeuge starten, zeigt. Wegen der tiefstehenden Sonne zur Zeit noch mit wenig Details.

Waldbrände weiten sich auf die Ostseite aus


Nachdem gestern Abend die Rauchentwicklung in den Bergen von Mazo nur noch gering war, hat sich in der Nacht das Feuer dramatisch Richtung Mazo ausgeweitet. Eine riesige Rauchsäule ist von meinem Standort Botazo (Nähe Inselhospital) auszumachen. Wir haben zur Zeit (9.30 Uhr) einen mittleren Wind aus südlicher Richtung, der die Feuerausbreitung Richtung Santa Cruz begünstigt. Seit Sonnenaufgang sind die gestern Abend aus Festlandspanien eingetroffenen Löschflugzeuge vom Flugplatz Mazo pausenlos im Einsatz. Es ist heute gottseidank nicht mehr so heiß wie in den vergangenen Tagen - 26,4° und eine Luftfeuchte von 49%. Wenn es auf der Ostseite neue Entwicklungen zu vermelden gibt, werde ich einen neuen Bericht einstellen.