Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Mittwoch, 30. April 2014

Fiestas und palmerische Tradition

Folklore und das Kreuzfest:

Jetzt beginnt wieder die Zeit der Fiestas und der traditionellen Veranstaltungen. Auftakt macht am 1. Mai die "Acuarela Canaria" in Santa Cruz de La Palma. Folklore und Tanz um 12.00 Uhr auf der Plaza de Espana.

Am 3. Mai wird auf der Ostseite in den Gemeinden Santa Cruz,  Breña Alta, Breña Baja und in Villa de Mazo das Kreuzfest begangen. Es erinnert an die Gründung der Stadt Santa Cruz de La Palma am 3. Mai 1493. An über 20 Stationen werden die Feldkreuze von den Anwohnern geschmückt. Riesige und oft sehr kunstvolle Wandbilder werden aus Naturmaterialien in mühseliger Kleinarbeit gestaltet. Es lohnt sich am 3. Mai vor allem in San Isidro (Breña Alta) oder auch in Santa Cruz (oberhalb der Plaza Alameda) in Nähe des Santa Maria Schiff, das Spektakel (hier werden Puppen gruppiert) anzuschauen. Ganze Schulklassen, Wandergruppen oder Tänzer werden in Lebensgröße und täuschend echt aufgebaut.


Wer es noch etwas intensiver erleben möchte, kann die "Ruta Nocturna de Las Cruces" auch mit dem Bus abfahren bzw. erwandern.
Die Gemeinde Breña Baja organisiert die Route "Nacht der Kreuze". Die Anmeldung ist kostenlos und kann in der Gemeinde Breña Baja (922 43 59 55 - Durchwahl 219) oder Movil (636 60 94 99) erfolgen.
Los geht es dann an der Kapelle von Socorro (in Nähe der Drachenbäume Zumacal bei San Antonio) am Freitag um 22.00 Uhr. Angefahren und zu Fuß erwandert werden 18 Kreuze in den Breñas und in Mazo. Es wird eine lange Nacht bis 5.30 Uhr am frühen Morgen des 1. Mai. Wer etwas spanisch versteht,  wird so einiges über die Geschichte, Techniken, Stil und die Organisation der "Las Cruces" erfahren.


Die Lage der Kreuzstationen ist auch aus dem Programa Fiesta Brena Alta zu entnehmen.

Samstag, 26. April 2014

Der lange Weg bis zum Puro (Zigarre)

Tabak-Pflanzzeit:


Was hier wie eine junge Salat- oder Kohlpflanze aussieht - ist Tabak. Eine original palmerische Tabaksorte die ihren Ursprung in Cuba hatte. Durch Züchtung und Anpassung an die hiesigen Klimabedingungen hat es Antonio González Garcia geschafft die Grundlage für seine exzellenten Puros zu schaffen. In einem ehemaligen Ententeich werden die kleinen Pflänzchen für die Anpflanzung vorbereitet. Aus Samen gezüchtet wurden sie in einem Cabildo (= Inselregierung) Gewächshaus in Nähe des Flugplatz Mazo in Meereshöhe. 


Jetzt Ende April ist es an der Zeit das Pflanzgut auf die vorbereiteten Felder in San Isidro in die Erde zu bringen. Nur um die 600 Höhenmeter auf der Ostseite von La Palma liegen die optimalen Bedingungen für die Aufzucht vor. Nicht zu heiß und nicht zu kalt, mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 % und einer temporären Beschattung durch die Passatwolken schaffen diese Bedingungen. Viel Arbeit und noch mehr Erfahrung steckt alleine schon in der Aufzucht dieser Tabakpflanzen - und alles erfolgt in Handarbeit.


Die Puro Finca "El Sitio" ist auf La Palma die einzige Manufaktur die zu 100 % eigene Tabake verarbeitet. Alle weiteren Manufakturen (ungefähr 25 Betriebe) kaufen Tabake, meist aus Cuba aber auch Brasilien oder Sumatra, zu.




In Reih und Glied wird auf einem überschaubaren Areal im Moment gepflanzt. Anschließend werden noch die Leitungen für die automatische Bewässerung verlegt. Für besonders sonnenintensive Sommermonate wurden gleich die Voraussetzungen für eine Beschattung der Plantage (Stangen mit quergespanntem Draht) vorgesehen. Hier kommen bei Bedarf Beschattungsmatten darüber.
 
Bis es dann soweit ist - wie auf dem Foto unten, werden nun einige Sommermonate vergehen. Die Ernte findet erst Ende August/ Anfang September je nach Klima und Witterung statt. Das ist aber nur der erste Weg zu einem gelungenen und schmackhaften Puro.
Der Trocknungs-, Fermentierungs- und Lagerungsprozess wird sich über die nächsten 2 Jahre hinziehen. Erst dann erfolgt die Klassifizierung, die Sortierung und die Bearbeitung der Tabakblätter. Tabak der also heute für einen Puro verarbeitet wird, hat seinen Anfang als kleines Pflänzchen bereits im Frühjahr 2012 genommen.
 
Ich werde dieses Jahr den Fortschritt der Tabakaufzucht hier im Blog begleiten und sporadisch darüber berichten.

 
 

Sonntag, 20. April 2014

Brauchtum:


Ein Ei - ein Osterei. Erst die Farbe und Bemalung macht ein normales Hühnerei zu einem Osterei. Ein alter Brauch aus Nord- und Mitteleuropa, der hier auf La Palma unbekannt ist.

Die abgebildeten Ostereier dürften allerdings auch in Deutschland kaum bekannt sein. Kleine Kunstwerke für die meine Frau Marie zur kunstvollen Verzierung ganze Nächte opferte. Genau genommen sind es keine Eier - zumindest keine Hühnereier, sondern Lebkuchen- Eier. Eine alte böhmische Tradition die wir auch hier pflegen.

Genauso wie die mit Wachs verzierten echten Hühnereier (links).

Ich erinnere mich immer wieder daran, als ich meiner palmerischen Freundin Montse vor Jahren ein Osternest mit einem Schokohasen überreichte. Erstaunte Blicke erst aufs Nest - dann zu mir.
"Ja das ist der Osterbrauch in Deutschland. Der Osterhase bringt bunte Eier".
Jetzt wurden ihre Augen noch größer und fragender. Montse:  "Ich wusste gar nicht, dass bei euch das Conejo (dt. Kaninchen) Eier legt".

Das konnte ich dann aufklären. So lässt sich auch erklären, dass oft noch im November in den Supermarktregalen die nicht verkauften Schokohasen stehen. Auf Nachfrage für nordeuropäischen Kunden angeschafft, aber für viele Palmeros nicht dem eigentlichen Zweck - dem Osterfest, zu zuordnen.

Es lässt sich überhaupt nicht leicht erklären, warum gerade der Hase die bunten Eier bringt. Genauso wenig einleuchtend wie am Heiligen Abend das Christkind Geschenke unter dem Tannenbaum platziert.
Hier auf La Palma werden die Weihnachtsgeschenke von den Heiligen Drei Königen am 5. Januar überreicht. Im Grunde auch viel logischer.
So hat jede Kultur ihre eigenen Sitten und Gebräuche. Eine Vermischung alter heidnischer Bräuche und unserer neuzeitlich christlichen Vorstellung.
Von dem amerikanischen Coca-Cola Santa Claus (war ursprünglich eine Werbefigur) oder dem Halloween erst gar nicht zu reden.

Samstag, 12. April 2014

Das Wetter, die Regatta und die Suche

NEWS:

Feucht soll es werden am Wochenende. Ein Wolkenband zieht von Süden über La Palma hinweg ( siehe Eumetsat Aufnahme). Erwartet werden nach der staatlichen AEmet Niederschläge bis zu 60 Liter/m²  innerhalb von 12 Stunden. Auch der südliche Wind kann bis auf 75 km/h Auffrischen. Die Wetterwarnstufe wurde für den Südteil und den Osten der Insel auf "Gelb" gesetzt. Die Schneefallgrenze fällt auf 2600 Meter - wird aber unserem höchsten Berg, dem Roque de Los Muchachos (2426 m), keinen Schnee bescheren. Im tieferen Küstenbereich sollen wir Temperaturen von 17 bis 20° haben.
Im Augenblick (11.30 Uhr) ist es im Osten bewölkt, aber kein Regen und fast Windstille. Anfang nächster Woche wird der Wind weiter aus Süden kommen, aber mit Normalmaß und ohne Regen.

Eine Regatta - die La Transat AG2R LA MONDIALE - mit 15 Schiffen, bewegt sich gegen den Südwind weiter auf La Palma zu. Gestartet wurde am 6. April 2014 in Frankreich. Morgen am Sonntag sollen die ersten Boote den Hafen von Santa Cruz de La Palma erreichen. Ob das gelingt, liegt am Wind. Aktuell haben die Spitzenreiter bereits die Insel Madeira (Karte links) passiert. Über insgesamt 3890 km verläuft der Gesamtkurs.

 
Nach dem vor über zwei Wochen bei einer nächtlichen Seenot- Rettungsübung abgestürzten SAR Helikopter vom Typ Aerospatiale AS 332 Super Puma des Squadron 802 wird immer noch gesucht. Der Hubschrauber ist mit vier noch vermissten Besatzungsmitgliedern südlich von Fuerteventura ins Meer gestürzt. Das Wrack wird in 2.500 m Tiefe vermutet.
Das Vermessungsschiff Malaspina A-31 der Marine versucht zur Zeit mit seinem Sonarsystem die Lage des Wrack zu orten. Bislang sei aber noch nichts gefunden worden, berichten Quellen der Marine. Warum nicht gleich das Forschungsschiff Ángeles Alvariño des Instituto Español de Oceanografía (IEO), das mit modernsten Sensoren zur baythymetrischen Messung und Ortung ausgestattet ist eingesetzt wurde, ist nicht bekannt. Es kreuzt im Augenblick auf den Kanaren.

Erwartet wird nächste Woche noch ein Bergungsschiff der US amerikanischen Firma Phoenix International Holdings. Es war bei der Suche nach dem Flugzeug aus Malaysia im Indischen Ozean im Einsatz und soll nun bei der Suche und Bergung des Helikopter helfen. Auch dieses Schiff ist mit einem Unterwasserroboters des Types ROV Remora ausgestattet.

Dienstag, 8. April 2014

Kunst Avant-Garde in Santa Cruz

Aktuell:

Ihre Kunst der besonderen Art stellt Undine (Bildmitte) noch bis zum 15. April 2014 in der Sala O`Daly in Santa Cruz de La Palma aus. Eigenwillige Kompositionen mit einem tieferen Sinn sollen den Besucher fesseln, entzücken und zum Nachdenken anregen.

Die Ausstellung ist von 11.00 bis 14.00 und 17.00 bis 19.30 Uhr in der Calle O`Dally 4 - gegenüber dem Ayuntamiento - zu bewundern.

Montag, 7. April 2014

NASA Satellitenaufnahme des Jahres 2014

NEWS:



Your 2014 Tournament: Earth Winner - Trailing the Canaries. Soeben von der NASA gekürt und veröffentlicht.

Ein Spiel von Licht und Wasser mit Nuancen die kein Fotograf so gestalten kann. Die Natur als Ideengeber und Künstler.
Eingefangen vom MODIS Spektroradiometer auf dem NASA-Satelliten Terra am 15. Juni 2013.
Der Nordost Passatwind zeigt auf der windabgewandten Seite der Kanarischen Inseln den schwänzelnden Strömungsverlauf im reflektierenden Sonnenlicht.

Und wieder einmal stehen nach dem Eldiscreto-Vulkan von El Hierro 2012 - die Kanaren auf dem NASA Siegerpodest. Dieses Mal in ihrer Gesamtheit.

Fasziniert wird nicht nur der Besucher am Boden von jeder Insel, sondern schon der Blick aus dem Weltall aus mehreren hundert Kilometer Höhe zeigt das Besondere dieses Archipel.

Ich könnte jetzt dazu noch einiges Schreiben ... aber, ... wir freuen uns natürlich und sind stolz auf unsere Inseln.

Mittwoch, 2. April 2014

CONDOR - eine logistische Meisterleistung

NEWS:
Mit einem Tag Verspätung kamen heute Nachmittag innerhalb von 2 Stunden, die gestern versprengten 5 Condor Flugzeuge auf La Palma an.
Auf Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura mussten die Gäste wegen der widrigen Fallwinde die letzte Nacht verbringen. Während in Deutschland gestreikt wird, fliegen bei uns fleißig die Maschinen. Es waren nicht nur die deutschen Flugzeuge, sondern auch die insularen Binter Maschinen die ihre wartende Kundschaft abliefern mussten.

Endlich wurde wieder einmal unser Flugplatz zur "Drehscheibe" und für 2 Stunden seinen baulichen Ausmaßen gerecht.

Es ist sicher eine logistische Herausforderung mit entsprechenden Zusatzkosten, mindestens 750 Fluggäste innerhalb weniger Stunden in einem fremden Hotel auf einer Nachbarinsel unterzubringen und zu verköstigen. Dazu kommen dann noch einmal die Gäste die eigentlich gestern zurück in ihre Heimat fliegen wollten. Also rund 1500 oder mehr Passagiere, wenn ich eine Kapazität von 150 Personen pro Flugzeug schätze.



Kosten - die wahrscheinlich Condor tragen darf. Auch standen die 5 Flugzeuge für keine anderen Flüge in diesen zwei Tagen zur Verfügung. Ein Verlustgeschäft für die Airline. Es ist dann auch zu verstehen, dass das Interesse La Palma anzufliegen bei den Fluggesellschaften nicht allzu groß ist. Dieses Spiel wiederholt sich regelmäßig 2 bis 3 x in den Wintermonaten.
 
Es ist einfach unsere steile Insellage die einen Urlaub auf La Palma oft zu einem besonderen Erlebnis macht und für manchen Gast auf einer vielleicht für ihn fremden Nachbarinsel beginnt.

Dienstag, 1. April 2014

Fallwinde und keine Condor aus Deutschland

NEWS:

Das ist mein - schon fast komfortabler Blick - auf unseren Flugplatz. Vom Schreibtisch aus entgeht mir kaum eine Bewegung auf unserem übergroßen International Airport. Den ganzen Tag herrschte dort unten Ruhe. Keine der 5 Condor-Maschinen aus Deutschland konnte bis jetzt landen. Auch der insulare Flugverkehr ist lahm gelegt.


Die auf dem Foto geparkte Binter wartet schon seit den frühen Morgenstunden auf eine Wetterbesserung. Es liegt in der Entscheidung des Piloten ob gelandet oder gestartet wird.

Nur die Thomas Cook aus Brüssel wagte sich um die Mittagszeit auf den Boden. Auch wenn der Start (Foto) mehr schlecht als recht ab lief, war sie neben einer Binter in den frühen Morgenstunden, das einzige Flugzeug heute. Es sind die unberechenbaren Fallwinde aus den Bergen die vor allem eine Landung zum Risiko werden lassen.
Einige Maschinen - Iberia und Condor - haben einen Landeversuch unternommen. Schnell wurde den Piloten aber klar, dass es keine gute Idee ist heute hier zu landen. Sie sind "Durchgestartet" und weiter Richtung Osten auf eine Nachbarinsel geflogen.
Ob gegen Abend ein neuer Anflugversuch unternommen wird, entscheiden die Windverhältnisse.


So liegen heute die Passatwolken über dem Flugplatz (Foto unten). Normal entstehen sie erst bei Annäherung an die auf der Aufnahme hinter mir liegenden Berge. Der Gegendruck durch den starken Westwind (im Rücken) treibt sie aber vor die Insel. Unter diesem Wolkengebilde muss der Westwind durch. Das sind dann die Fallwinde die heute mit geschätzten 100 km/h wie in einem Windkanal die Barrancos herunter rasen.
Nach der AEmet Wettervorhersage soll es bis Morgen-Vormittag so weiter gehen.

Unwetter - kein Aprilscherz

Wettersituation:


Das Wetter - genau genommen das Unwetter - hat uns wieder fest im Griff. Die Wetterwarnstufe "Gelb" wurde für die Westinseln ausgerufen. Eine Sturmfront vom Atlantik aus Nordwesten mit Windspitzen bis 75 km/h und kräftigem Seegang wird uns Heute und Morgen das Leben wieder schwer machen. Recht spät für die Jahreszeit, immer hin ist heute bereits der 1. April (einen Aprilscherz gibt es hier nicht). Der Regen wird mäßig ausfallen - bis jetzt 6,9 L/m² (9.00 Uhr Ostseite).

Durch die bei Westwind entstehenden Fallwinde auf der Ostseite kann es zu Flugausfällen kommen. Es sind heute 5 Condor-Flüge aus Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, München und Stuttgart  vorgesehen. Den Flugplan und evtl. Stornierungen gibt es auf der La Palma Flugseite.

Seit 2 Stunden wehen auf der Ostseite in Intervallen bereits böige Fallwinde. Der erste Binterflug nach Teneriffa um 8.05 Uhr ist gestartet. Seitdem ist auf dem Flugplatz Ruhe. Die weiteren Flüge wurden verschoben.
Ich werde den Flugplatz im Auge behalten und hier bei Bedarf neue Meldungen einstellen:


14.45 Uhr - Die Maschine aus Brüssel ist wieder gestartet. Sonst keine Flugbewegungen zu beobachten. Selbst die Iberia aus Madrid (planmässige Ankunft 14.20 Uhr) hat einen Landeversuch abgebrochen und ist Richtung Teneriffa/Gran Canaria weiter geflogen.
Die Fallwinde haben weiter zu genommen. Auch starker Regen im oberen Teil von Las Ledas - San Pedro. Viele abgebrochene Palmwedel und Äste in diesem Bereich auf den Straßen.

12.30 Uhr - Thomas Cook aus Brüssel ist soeben gelandet
.
10.45 Uhr - alle insularen Flüge wurden annulliert. Die Böen nehmen weiter zu. Condor
Flug 2068 aus Hamburg (10.20 Uhr) hat einen Landeversuch unternommen und ist wieder abgedreht.