Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Dienstag, 12. Februar 2013

Details zum Unglück auf der Thomson Majesty

NEWS:
Nachdem heute Morgen die meisten Palmeros noch in ihren Betten lagen und sich von den Strapazen der vergangenen Nacht erholten, durfte ich bereits meine AIDA Gäste in Empfang nehmen.

Ich habe noch einiges zu den schrecklichen Ereignissen um die Thomson Majesty vom vergangenen Sonntag recherchiert.

Das Schiff liegt auch heute Abend immer noch im Hafen von Santa Cruz de La Palma. Bisher gab es noch keine Freigabe durch Malta. Ob es das nun fehlende Rettungsboot (siehe Foto) oder die grundsätzliche Überprüfung aller vorhandenen Rettungs- einrichtungen ist, kann ich nicht beantworten. Auch sind sicher die örtlichen und kanarischen Kontrolleure für ein derartiges Schiff nicht die richtigen  Prüfer. Evtl. muß auch ein Ersatz-Rettungsboot erst herbei geschafft werden.

 Ein Teil der Gäste wurde heute bereits nach England ausgeflogen. Es kann dann durchaus sein, daß die Majesty mit weniger Gästen starten darf. Die verbliebenen Passagiere wurden mit organisierten Inselausflügen abgelenkt. Die Stimmung auf und vor der Majesty ist wie zu sehen war gedrückt. Nur ein Teil der Gäste hat direkt das Unglück miterlebt

Das abgestürzte Rettungsboot fasst max. 150 Passagiere. Von diesen großen Rettungsbooten gab es insgesamt vier am Außenbordbereich. Die weiteren sind etwas kleinere Boote mit einem Fassungsvermögen von 70 Passagieren.

Die Thomson Majesty war bereits vor Jahren in einen Zwischenfall mit Todesopfern verwickelt. Auf der Fahrt von Barcelona nach Marseille wurde das Schiff von einer "Monsterwelle" getroffen. In den Speisesaal stürzende Wassermassen töteten damals zwei Passagiere.

Das sind die Überreste des verunglückten und von der Guardia Civil sicher gestellten Rettungsboot. Der komplette Aufbau aus Glasfasermaterial wurde durch den Aufprall auf die Wasseroberfläche eingedrückt und zerstört. Dies dürfte auch die Todesursache der Besatzungsmitglieder gewesen sein. Warum sich allerdings so ein Boot im Wasser nicht selbst wieder aufrichtet ist mir ein Rätsel. Für eine Stunde trieb es Kieloben neben dem Mutterschiff auf der Meeresoberfläche.



Ein kurzes Video nach dem Unglück hier von BBC.


Es wird sich nun sicher eine Diskussion um diese Art von Rettungseinrichtungen auf Kreuzfahrtschiffen entwickeln. Auch beim Unglück der italienischen Costa Concordia ließen sich durch die Schräglage nicht alle Rettungsboote zu Wasser lassen. Wenn jetzt sogar die Stahlseile reißen bei einem namhaften Touristikveranstalter liegt doch irgend etwas im Argen. Ist es die Technik oder die mangelhafte Wartung?  Ich möchte nicht sehen wie diese Einrichtungen bei kleineren Reedereien oder bei Fähren dann aussehen.
Das Thema wird uns in Zukunft noch weiter beschäftigen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen